Interview: Maru Winnacker

Ich kenne so viele tolle Frauen und möchte Euch diese starken Persönlichkeiten vorstellen.
Die allererste Frau, die ich Euch vorstellen möchte, ist heute die junge sympathische Geschäftsfrau Maru Winnacker.

Liebe Maru,
ich sage Dir, wie es ist. Ich bewundere Dich für Deinen Weg und Deine Art und Weise.

Maru ist eine der fröhlichsten, offensten und großzügigsten Geschäftsfrauen, die mir in meiner Karriere bisher begegnet ist. Maru hat die Einstellung, dass wir Frauen uns in der Geschäftswelt gegenseitig unterstützen und verbinden sollen. Das lebt Maru uns sehr erfolgreich vor.
Sie hat mittlerweile ihr zweites Label kreiert. In Berlin hat sie ein wunderschönes Label mit Taschen und Accessoires hervorgebracht, davor hatte sie ein Online-Teegeschäft.
Sie ist Sprecherin über verschiedene Themen und hat jeden Dienstag ihre eigene Kolumne bei Refinery29, die ich begeistert lese. Sie unterstützt junge Startup-Frauen und ist nebenbei noch Hundebesitzern und bald Mama.

Maru schön, dass Du Dir heute die Zeit nimmst.

Bitte erzähl uns etwas über Deine Sicht auf uns Frauen in der Geschäftswelt.
Stell uns bitte Dein Label “Oona” vor und teile uns mit, was Dir da wichtig ist.

Mache ich gerne, liebe Caterina! Wir sind vor knapp 3,5 Jahren mit OONA in Berlin gestartet. Damals mit dem Ansatz, dass man sich seine eigene Traumtasche komplett personalisieren kann. Das war gar nicht so einfach, denn wir hatten eine sehr sehr große Nachfrage mit unendlich vielen Taschenkombinationen, dass unsere Produktionsstätten dies nicht so schnell umsetzen konnten wie von uns eigentlich geplant und gewünscht. Also haben wir entschieden, zusätzlich eine klassische Kollektion einzuführen, die von uns kuratiert ist und teilweise auch sofort lieferbar.

OONA ist ja ein weiblicher Vorname, der aus dem Gälischen stammt und bedeutet “die Einzigartige” und genau so sehen wir unsere Kundin und unsere Taschen. Im letzten Jahr haben wir auch noch einmal kräftig umgebaut und fertigen nur noch lokal in Deutschland und Europa an.
Selbst das Leder beziehen wir aus Deutschland. Nachhaltigkeit ist mir persönlich ein großes Anliegen. Da ist dann natürlich die Handtasche etwas hochpreisiger, aber die Kundin kauft und trägt mit gutem Gewissen – und unterstützt auch lokale Manufakturen dadurch.

Wir wurden uns von einer gemeinsamen Bekannten vorgestellt.
Die dachte sich, dass ein Plus-Size-Model und -bloggerin und Deine “Oona” Taschen sicher super zusammen passen. Was denkst Du, warum passen Deine Taschen und das Thema “Plus-Size” so gut zusammen?

Ja, die liebe Vanessa, die Pavuna Parka gegründet hat! Auch ein tolles Unternehmen mit zwei super Unternehmerinnen! Naja, auf der einen Seite könnte man das ganz pragmatisch sehen und sagen Taschen haben keine Größenthematik und “passen” jeder Frau.
Ich glaube aber sehr an starke Frauen und, wie unsere Marke es schon ausdrückt, an einzigartige Frauen. Ich denke tolle Frauen und Vorbilder müssen nicht Skinny Supermodels sein. Das sind ja eh die wenigsten. Frauen sind so vielfältig und einzigartig! Mir ging es auch in erster Linie gar nicht darum Dich kennen zu lernen, weil Du PlusSize bist, sondern ich fand es toll, was Du mit Deinem Blog geschaffen hast. Du bist ein Role Model für viele, also auch eine OONA!

Suchst Du Dir Deine Blogger genau aus und worauf achtest Du da?

Eigentlich schon. Ich achte stark darauf, dass es Bloggerinnen sind, die zu unserer Marke passen und diese auch mögen. Ungern kooperiere ich mit Bloggern, wenn rein das Materielle im Vordergrund steht. Da ist dann auch nicht so viel Herz drin bzw. es wirkt oft auch unauthentisch. Gute Bloggerinnen führen ihren Blog wie ein Unternehmen, haben genauso Hochs- und Tiefs wie wir Unternehmerinnen. Da interessieren mich die Köpfe dahinter.
Und ich glaube nach wie vor ganz stark daran, dass wir Frauen uns, egal aus welcher Branche, gegenseitig unterstützen müssen. Tolle Frauen werden von mir unterstützt und vice versa!

Du hast mir kürzlich erzählt, wie wichtig für Dich der Umstand ist, dass Eure Taschen in Deutschland oder auch im übrigen Europa produziert werden.
Bitte erzähl uns dazu etwas, warum Ihr Euch dafür entschieden habt.

Mir ist es wichtig, lokale Manufakturen zu unterstützen. Teilweise ein Auftrag von uns dazu, dass eine kleine Manufaktur davon ihr Jahr planen kann. Das hängt natürlich von der Größe des Betriebs ab. In Deutschland und Europa gibt es so viele tolle Handwerkskünste.
Das interessiert mich. Und das möchte ich unterstützen. Vielleicht erweitern wir auch noch unsere Produktlinie etwas. Mal sehen, was ich noch so entdecke!

Ihr habt 2 Produktlinien mit unterschiedlichen Preissegmenten.
Was ist da der Gedankengang.

Stimmt. Unsere Hauptlinie ist Project OONA, mit der wir vor allem große Taschen aus Leder bzw. veganem Lederersatz anfertigen. Diese liegen preislich eher im Luxusbereich. Als wir in diesem Jahr komplett auf Luxus umgestellt haben, waren ganz viele Kundinnen, gerade die jüngeren, sehr verärgert. Wir haben leider nur wenigen verständlich machen können, dass handgefertigte Einzelstücke Made in Europe, einen anderen Preis haben als maschinell gefertigte Taschen. Wir haben für die ganz jungen Kundinnen eine Einsteiger Serie eingeführt aus Kunstleder. Das ist nicht so hochpreisig und wir haben hieraus eine kleine Geschenkkollektion für den kleinen Geldbeutel entwickelt.

Wo seht Ihr Euch in der Welt der Taschenlabel?

Wir sind das feine Luxuslabel für Frauen, die sich an sich selbst und nicht an anderen orientieren. Role Models.

Wer ist die typische “Oona”-Kundin ? Die “Oona”-Frau?

Die typische OONA Frau kann man mit einer Beschreibung nicht beschreiben.
Unsere Kundinnen sind vielfältig, aber in ihrer bestimmten Art einzigartig. Einzigartig, weil sie etwas für sich schaffen. Im Job. In der Familie. Für Freunde. Die Welt um sie herum bewundert sie, aber sie sind dennoch nahbar. Die beste Freundin von nebenan, die es geschafft hat, quasi.

Wovon träumst Du für Dich und Dein Leben.

Als erstes träume ich natürlich gerade von meiner kleinen Tochter, die ich in diesem Jahr erwarte. Und für sie mein Taschenlabel groß und international bekannt zu machen.
Ich denke, sie wird auch eine OONA. Zumindest werde ich mir dafür alle Mühe geben!

Ich danke Dir von Herzen für deine Zeit und ich hoffe auf ein Buch von Dir in der kommenden Zeit.

Oh wie lieb von Dir! Ich werde darüber nachdenken
Meine Lieben,
Weihnachten steht schon wieder vor der Tür und der Sale ist immer eine tolle Gelegenheit, sich selber Träume zu erfüllen. Hier gebe ich Euch noch mal meinen Geheimtipp, Euch eine schöne Tasche von Ono zu sichern. Es ist der letzte Sale für dieses Jahr bei Oona.
Wer von Euch gerne ein paar von den schönen Taschen sehen möchte, kann sich hier einige Outfits ansehen, bei denen ich die Taschen getragen habe.