Kolumne über Selbstakzeptanz

Kolumne über Selbstakzeptanz

Für ein neues TV-Format, in dem ich demnächst als Stylistin arbeiten werde, beschäftige ich mich aktuell sehr viel mit Styling, Modetrends und Figurtypen. Ich bin bei meinen Recherchen dazu auf erschreckende Zahlen gestoßen. 91 Prozent der deutschen Frauen sind unzufrieden mit ihrem Körper. 45 Prozent der Frauen mit als gesund eingeordnetem Gewicht denken, sie sind übergewichtig. Ehrlich gesagt, überrascht mich das nicht. Wenn ich als Stylistin tätig bin, und das auch schon vor Jahren, habe ich festgestellt, dass fast jede Frau, egal mit welcher Konfektionsgröße, vieles an sich nicht mag.

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Jede meiner Freundinnen, und es sind wunderschöne Frauen dabei, mögen vieles an sich nicht.
Filme wie „Embrace“ treffen da einen Nerv oder beschreiben eine Tatsache, die schon lange im Raum steht. Ich finde das gut aber es ist nicht neu und eigentlich ist es traurig, dass es so einen Film braucht, damit es als Problem ernst genommen wird. Ich bin wirklich zu 100 Prozent der Überzeugung, dass wir nur eine Chance haben, uns zu mögen, wenn wir heute damit anfangen. Ich könnte wirklich weinen, wenn ich erlebe, wie sehr einige Frauen Ihr Leben nicht leben, nur weil sie gehemmt sind.

Ich lag heute am Strand mit meiner guten Freundin Anja und war glücklich, in der Sonne zu liegen und zur Abkühlung in den schönen Potsdamer See zu springen. Gestern war ich im Vabali in Berlin, um zu entspannen und den eigenen Körper nackt zu spüren und zu sehen. Natürlich ist es auch so, dass mir an mir das Eine oder Andere nicht gefällt.
Einiges könnte ich ändern, anderes nicht. Aber mir würde niemals in den Sinn kommen, mich davon abhalten zu lassen, im Bikini oder nackt in der Sauna das Leben zu genießen.

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Es hat aber nicht nur etwas mit dem Umgang mit uns selber zu tun, sondern auch damit, wie wir andere Menschen und deren Körper betrachten. Wir sollten aufhören alles zu bewerten, beurteilen zu wollen und allem einen Namen zu geben.

Was mir hilft

Schaut Euch einmal an. Ich meine damit, dass Ihr Euch wirklich anschauen sollt. Liebevoll im Spiegel sich in die Augen schauen. Dabei solltet Ihr den Fokus auf das lenken, was Ihr an Euch mögt.
Das was Ihr nicht mögt, sollte trotzdem liebevoll angeschaut werden und, wenn es sein muss, solltet Ihr Euch zur Räson rufen. Denn schliesslich können wir alle sehr dankbar sein, dass wir gesund sind und jeder Mensch hat etwas Hübsches an sich.

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Was mir hilft, und ich denke das gilt für alle Menschen, ist, sich gesund zu ernähren, Sport zu treiben und sich zu bewegen,
sich zu pflegen und das Beste aus seinem Typen zu machen.
Wirklich gut und wohltuend ist, sich regelmässig einzucremen. Ich habe es mir zum Ritual gemacht, mir dabei innerlich zu sagen, wofür ich dankbar bin in meinem Leben.
Es können ganz kleine Dinge sein und auch ganz große. Ihr werdet sehen, wie sehr einem das helfen kann, den Fokus auf das Gute im Leben zu lenken.
Es hilft auch, sich sein eigenes Zuhause schön zu machen.

Kauft Euch jetzt im Sommer schöne Bademode und Sommerkleidung, die gut sitzt. In der Ihr Euch wohl fühlt. Ich kann es nicht oft genug sagen, umgebt Euch mit Menschen, die Euch wirklich mögen. Die zu Euch stehen, so, wie ihr seid und die Euch nicht das Gefühl geben, Ihr würdet nicht genügen.

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Jeder Mensch ist schön innen und außen. Mir hilft es sehr, wenig Frauenzeitschriften zu lesen.
Dort wird Euch erzählt, wie Ihr aussehen sollt, was Trend ist, welche Cremes , Mode und Schuhe Ihr kaufen sollt. Wie Ihr Euch einen Mann angelt, wie Ihr mit Eurem Mann umgehen sollt oder wie Ihr einfach nur verdammt sexy aussehen könnt. 2,00 bis 7,00 Euro kosten diese Zeitschriften und sie erzielen Millionen damit, den Mädels zu erzählen, wie sie als Frau zu sein haben.

Am Potsdamer See heute meinte meine Freundin: „ Es ist doch völlig grotesk, was mir die Styling-Zeitschrift rät als neuen Trend, es sieht schrecklich aus und kein Teil kostet dort unter 100,00 Euro, tendenziell geht es eher in Richtung 500,00 Euro und noch mehr.”

Bitte versteht mich nicht falsch, ich stöbere gerne mal im Flugzeug in den Zeitschriften herum, aber ich nehme das nicht ernst. Dort arbeiten Redakteurinnen, deren Auftrag es ist, uns zum Konsum anzuregen und den Wunsch in uns zu stärken, dass wir alle perfekter sein wollen. Das Verrückte ist, wir sind gut, so wie wir sind und um so mehr wir bei diesem Konsumrausch mitmachen, umso leerer fühlen wir uns.

Ich wollte gerne noch zwei Videos mit Euch über den Wandel der Mode und die Veränderung der Augenbrauen-Trends teilen, weil ich daran einfach phantastisch erkennen kann, wie flüchtig alles ist. Wollen wir uns wirklich so sehr zum Sklaven der Mode machen lassen und den Trends der aktuellen Schönheitsindustrie bedingungslos folgen? Denkt daran, wie sehr und schnell sich Körperideale verändert haben in den letzten Jahrhunderten und das wird weiter so gehen.

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Die eine von uns hat Glück, dass ihr Genpool gerade das Schönheitsideal ist und die andere ist eben mal 100 Jahre zu spät geboren worden. Ich finde, es hilft sehr, wenn wir verstehen, dass mit unserem Wunsch, den perfekten Körper, die Haare und den richtigen Style zu haben, sehr viel Geld gemacht wird.

Ebenso hilft es, das Ganze mit Humor zu sehen, sich nett zu behandeln und das Leben zu genießen. Es ist gut, sich zu kennen, zu wissen, was einem steht und das Schöne an sich herauszuarbeiten. Das muss nicht teuer sein, Ihr seid schön, so wie Ihr seid.
Distanziert Euch von den Menschen, die Euch einreden, Ihr seid nicht gut genug.
In diesem Sinne meine Lieben, wir haben nur den einen Körper und wir sollten gut zu ihm sein!

Die Bilder sind bei einem Shooting mit dem Niederländischen Photographen Milton Franklyn Goedhoop entstanden. Für sein Bodypositive-Projekt “Light Over Body Campaign“.
Die Bademode ist von dem tollen Bademoden Label Phlyda.

Eure Caterina

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6 Gedanken zu „Kolumne über Selbstakzeptanz

  1. Doro

    Du siehst so wunderschön aus auf dem Foto. Du hilfst mir immer mehr mich selbst zu lieben und mutiger zu werden.

    Antworten
  2. Maria

    Du sprichst mir aus der Seele! Toll geschrieben!

    Und wieder lese ich deinen Text, das 5 mal schon vor allem wenn es mir schlecht geht oder ich mit mir unzufrieden bin.

    Dankeschön!

    Antworten
  3. Kathrin

    Liebe Caterina, welch wahre Worte! Danke, dass Du mich mit Deinen Worten auf meinem momentanen Weg zu mehr Selbstliebe begleitest! Du hilfst mir wirklich sehr und ich bin total gespannt auf das neue TV Format! Liebe Grüße, Kathrin

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  4. fat candy

    hi, danke für diesen text! ich glaube du sprichst vielen frauen aus der seele. mir gehts noch nicht weit genug, ich glaube, dass es bei selbstliebe um mehr geht als um ein positives körpergefühl oder eine akzeptanz desselben. selbstliebe beginnt für mich im kopf, im ändern von alten denkmustern, die uns medien eingeredet haben. und die von der Gesellschaft und damit häufig auch von unseren liebsten und uns selbst übernommen worden sind.
    bodypositivity is ein guter anfang :)

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  5. Andrea

    Liebe Caterina, danke, dass du uns mit deinen Worten so viel Mut zusprichst und bei dieser Problematik kein Blatt vor den Mund nimmst. Wir müssen noch viel in der Richtung tun, aber wenn jeder ein bisschen was macht, dann ist es für jeden von uns ein gemeinsames Tauziehen. Selbstliebe und Akzeptanz sollte jeder Mensch mitbringen, egal ob dick oder dünn, man darf sich nicht durch die Gesellschaft und unsinnige Normen definieren.
    Viele Grüße, Andrea

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