Kolumne: Freundschaften/Beziehungen

Wenn ich mich umschaue, Artikel lese und zuhöre, ist es das Thema überhaupt.
Diejenigen, die jetzt Anfang und Mitte 30 sind, stellen fest, dass es mit zunehmendem Alter seltener und schwerer wird, neue Menschen kennenzulernen. Viele Freunde sind weggezogen oder sind mehr mit Ihren Partnerschaften beschäftigt oder haben Kinder bekommen usw.

Ich denke dann für mich, dass es nicht unbedingt etwas mit dem Alter zu tun hat.
Trotzdem frage ich mich, woran das denn eigentlich liegt, dass es vielen Leuten mit zunehmendem Alter schwerer fällt, neue Menschen kennenzulernen?

Das Thema, neue Freunde oder einen neuen Partner zu finden, ist omnipräsent.
Es ist natürlich eine Tatsache, dass den Menschen zwischen 20 und 30 Jahren mehr neue Menschen begegnen als in späteren Jahren.

Während des Studiums und der Ausbildung und bei den unzähligen Hausparties bewegt man sich in größeren gemischten Freundeskreisen. Man geht Samstags meist aus, Sonntags ist man oft zum Frühstücken verabredet und ist anschließend über einen Flohmarkt geschlendert. Abends wurde dann noch zusammen gekocht. So habe ich in meinem Berlin noch bis vor gar nicht so langer Zeit meine Zeit an den Wochenenden verbracht.

Meine letzte Woche.

Da saß ich nun innerhalb von einer Woche in diesen herrlich lauen Berliner Sommernächsten das eine Mal auf einem Balkon in Wilmersdorf und das andere Mal in einem Garten im “Hollywood” von Neukölln. Ich hatte zwei wunderbare Begegnungen mit Menschen, die ich sehr gerne mag aber noch gar nicht so lange kenne. Mein Leben ist im Wandel, seit ca. einem Jahr entwickeln sich neue Beziehungen mit Menschen, die ich spannend finde.

In dem genannten Garten im “Hollywood” von Neukölln, wie Rudow auch liebevoll genannt wird, saß ich mit 2 Freundinnen zusammen.
Auch hier war unser Thema, wie man neue Freunde in sein bestehendes Leben einplanen kann.
Wir sprachen darüber, dass unser Kreis nur deswegen besteht, weil die eine oder andere mal etwas hartnäckiger, als sonst üblich, war und ihr Interesse an der Anderen signalisiert hat.
Wir schaffen es nicht oft, uns zu sehen, aber darum geht es ja auch nicht unbedingt.
Wir haben alle drei ein voll erfülltes Leben, sind viel mit der eigenen Karriere beschäftigt, dem eigenen Freundeskreis, den Verpflichtungen, den Kindern und den Partnern.

In den Zeiten, in denen wir alle weniger Zeit haben, kommen auch Schuldgefühle auf, weil wir unsere kostbare Zeit unterschiedlich verteilen auf unsere  Freundschaften.

Eine Freundin hat es einmal schön geschildert:
“Ich arbeite 6 Tage in der Woche und dann ertrage ich nicht jeden meiner Freunde, wenn ich abends in der Küche bei Freunden nur noch einen Wein trinken gehen will, bevor ich nach Hause gehe und schlafe.”

Meine Fragen an mich selber zur Zeit
Woran liegt es denn eigentlich, dass ich mir Zeit für bestimmte Menschen nehme und für andere nicht?
Muss ich mich schlecht fühlen, dass ich mir das viel genauer aussuche als früher?

Eine der beiden Freundinnen sagte, dass, wenn sie jemanden toll findet, es immer zum Erfolg geführt hat, wenn sie hartnäckig darin war, denjenigen näher kennzulernen.
Diese Aussage hat mich etwas erstaunt aber es stimmt um so länger ich darüber nachdenke.
Wenn man jemanden mag, kann und sollte man es auch zeigen.
Warum lässt man wundervolle Möglichkeiten fürs eigene Leben vorbei ziehen.

Hat es vielleicht mit dem anstrengenden Alltag zu tun, dass man keine Kraft und kein Interesse an neuen Menschen und deren Lebenswelten und Problemen mehr hat?

Wie ich Beziehungen sehe

Beziehungen zu Menschen zu pflegen bedeutet für mich, dem anderen Freiheiten zu lassen.
In einer idealen Freundschaft und auch Beziehung bedeutet es für mich, den anderen so zu mögen, wie er ist und gemocht zu werden für das, was man ist.
Es bedeutet auch, an dem Leben des Anderen teilzuhaben, im besten Falle sich gegenseitig in der Weiterentwicklung zu unterstützen. Zusammen Dinge zu erleben, Freude zu teilen aber auch das Leid gehören für mich mit dazu.

Meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass es für bestimmte Phasen im Leben Menschen gibt, die man sehr gerne hat. Beim Eintritt in neue Lebensabschnitte können diese aber auch aus unserem Leben wieder entschwinden. Genauso gibt es Menschen, die bleiben für immer, einige sind mal präsenter im Leben und andere mal weniger.

Freundschaften und Kinder

Es ist für mich leider keine Erklärung, dass man Rücksicht auf die Kinder nehmen muss, wenn man sich treffen will. Oft höre ich in dem Zusammenhang, unsere Leben passen nicht zusammen.

Was ist das für ein unglaublicher Unsinn. Natürlich wird es komplizierter, die Zeit miteinander zu verbringen, weil der Alltag ein komplett anderer ist, aber wer wirklich will, der wird sich auch die Zeit für die Freundin oder den Freund nehmen, wenn einer von beiden Kinder hat.
Kinder gehören natürlich zum Leben dazu.

Bei meinen italienischen Freunden sind Kinder viel mehr auch abends mit dabei, wenn wir zB zum Essen gehen. Da gibt es nicht das Problem, nur dann mitkommen zu können, wenn es einen Babysitter gibt. Meine “Mamafreundinnen” besuche ich abends in deren Küche oder auf dem Balkon und das mag ich sehr gerne. Andere Mütter widerum organisieren sich einen Babysitter und lieben es, mit mir einen Wein in der Bar ihrer alten Ausgehgegend zu trinken.

Warum bleiben manche von uns offen für neue Menschen und anderen fällt es schwerer?

Was habe ich gestern gelacht, als ich zusammen mit 2 Freundinnen ein Kleines video über unsere Arbeit gedreht habe. Danach haben wir noch privat über unsere Liebessituation geredet.  Es ist schön, miteinander zu lachen, sich verstanden zu fühlen, Mitgefühl zu haben, das Leben der Freunde mitzuerleben und umgekehrt.

Ich habe mich so lebendig gefühlt und war so dankbar für meine Begegnungen mit diesen Menschen, die ich erst seit ca. einem Jahr kenne.

Wie bereits erwähnt, saß ich letzte Woche auf einem berliner Balkon und hielt nach Sternschnuppen Ausschau. Da war es wieder, dieses glückliche, lebendige Gefühl, neben jemand zu sitzen, den ich sehr gerne mag und er mich und über das Leben, die Ziele und Wünsche zu reden.

Und dieses  Klischee, dass es schon ab 30 sehr schwer ist, neue Freunde zu finden, stimmt für mich so nicht! Ich beurteile Menschen nicht nach ihrem Äußeren, Ihrem aktuell beruflichen, gesellschaftlichen und finanziellen Status. Alles kann zufällig oder durch bestimmte Umstände entstanden sein, durch Glück oder Pech im Leben. Vieles ist natürlich selbstgewählt aber mich interessiert ja der Mensch und nicht sein Status. 

Außerdem denke ich, dass jeder kann seine aktuelle Lebenssituation zum Besseren gestalten kann. Über seinen inneren Schweinehund zu springen gehört u.a. auch dazu.
Ich habe gerade meinen alten Artikel zum Thema Motivation gelesen und gehe gleich ins Fitness center.:)

Leidenschaften Teilen.
Ich wäre auch gerne Make-Up-Artistin geworden und lebe das jetzt auf meine Weise aus.
Meine Leidenschaft für Verwandlung und die Gestaltung eines Gesichtes durch Make-Up teile ich mit meiner Maske Monique vom TV.

Ich bin von Herzen dankbar, endlich einen Menschen in meinem Leben zu haben, der mich da versteht. Ich selber bewundere sie sehr für ihre Kunst und Leidenschaft, in allem, was sie auf dem Gebiet der Schönheit macht.

Mit Menschen, die sich viel Gedanken um vieles machen, finde ich zum Beispiel schneller einen gemeinsamen Nenner, als mit Menschen, die weniger analysieren. Ich habe schon viele tolle Menschen kennengelernt, wir hatten interessante Gespräche und da bestätigte sich oft diese Erkenntnis.

Alles hat ein Für und ein Wider, jedoch möchte ich bis ich 70 Jahre alt bin, hoffentlich in meinem kleinen Haus am Meer in meinem Schaukelstuhl mit einem Buch in der Hand sitzen, offen für vieles sein und immer noch die unterschiedlichsten Menschen kennen und nach Herzenslust lachen können.

Ich habe immer in meinem Leben versucht, anderen meine Sympathien zu zeigen.

Wenn mir etwas wichtig ist, dann versuche ich das den Menschen zu zeigen; das ist nicht immer so leicht. Aber glaubt mir, wenn man sich traut, sich auf neue Menschen einzulassen, aus der eigenen Komfortzone heraus zu treten, dann lohnt sich das.

Ich will mir niemals sagen müssen, ich hätte es doch versuchen sollen.

Genauso ist es auch wichtig, sich von Menschen zu lösen, die einem auf die Dauer nicht gut tun. Egal, wie alt eine Freundschaft oder Beziehung ist, ich würde mich immer davon lösen, wenn sie mir nicht mehr gut tut. Das ist nicht immer leicht, aber es lohnt sich.
Für mich ist nicht alles selbstverständlich.
Daher bin ich sehr dankbar für alles, was ich habe und erlebt habe.

Mich hat meine Erziehung, die mir immer vermittelt hat, dass das Glas halb voll und nicht halb leer ist, sehr geprägt.

Meine Lieben, ich hoffe noch auf viele weitere lauen Sommernächte und gute Gespräche.
Ich bin sehr dankbar für all die tollen Menschen in meinem Leben.
Für die alten Freunde und die neuen Feunde!

Eure Caterina

Ich würde mich freuen, Euch am 6.November 2016, also nächsten Sonntag beim “Megabambi Curvy Vintage Mark im Les Soupers Shop” zu begrüßen! Hier noch mal alles über das Event in Berlin Charlottenburg!